Sie ist die meistangebaute Rebsorte Italiens und wird vom Gardasee bis Sizilien angebaut. Die Herkunft des Sangiovese ist unbekannt. Wohl bekannt ist allerdings, dass Sangiovese ohne die Toskana nicht so bekannt und beliebt wäre. In der Toskana werden nämlich daraus die größten traditionellen Weine gewonnen, wie der Brunello di Montalcino, Vino Nobile di Montepulciano, Chianti, Chianti Classico, Carmignano, Morellino di Scansano, aber auch zahlreiche bekannte Weine ohne Herkunftsbezeichnung wie Tignanello, Fontalloro, Cepparello, Pergole Torte, Flaccianello della Pieve, Carbonaione. In der Romagna und in Umbrien werden ebenso ausgezeichnete Weine aus Sangiovese hergestellt. Bei anderen Weinen kommt Sangiovese im Verschnitt oft nur als Komplementärsorte vor. Es handelt sich um eine zwar ertragreiche, allerdings unbeständige Traube, die sehr empfindlich auf die Anbaubedingungen reagiert. Sangiovese mag keine Feuchtigkeit und übermäßige Hitze, braucht aber gleichzeitig viel Licht, um zu reifen. Unter angemessenen Anbaubedingungen können daraus elegante und tiefgründige Weine gewonnen werden. Wenn der Jahrgang oder das Anbaugebiet allerdings nicht passen, können daraus auch rustikale und banale Weine entstehen. Die wichtigsten Merkmale sind zunächst Säure, dann Tannine. Bei den besten Weinen aus Sangiovese fehlt es nie an frischer Säure, die zusammen mit den Tanninen einen dynamischen und lebendigen Geschmack ergibt. Dies macht die Sangiovese-Weine zu einem köstlichen kulinarischen Genuss: Sie sind als Weinbegleitung wie geschaffen.