Rosé sind keine Mischung aus Weißwein und Rotwein, was gesetzlich nicht zulässig wäre. Vielmehr handelt es sich dabei um eine eigene Weinkategorie mit 3 verschiedenen Herstellungsweisen. Eine Methode besteht darin, dunkle Weintrauben als Rosé zu vergären, wobei die Schalen mit der Gärflüssigkeit nur wenige Stunden in Kontakt kommen. Die somit etwas rosa gefärbte Flüssigkeit wird ohne Schalen wie ein Weißwein fertig vergoren. Die zweite Methode (sog. „Saignée“-Methode) für die Herstellung eines Rosé ist an die Rotweinherstellung angelehnt. Nach Beginn der Maischegärung mit Rotweintrauben wird ein Teil der Flüssigkeit abgelassen, um die aus den Schalen und Kernen stammenden Bestandteile (d.h. Farbe und Tannin) im verbleibenden Teil zu konzentrieren. Die abgelassene Flüssigkeit enthält wenig Farbe und wird in einem eigenen Bottich zu Rosé vergoren. Bei der dritten Methode werden weiße und dunkle Trauben zusammen vinifiziert. Dies ist die wohl seltenste Methode, bei der weiße und dunkle Beeren gemeinsam gepresst und vergoren werden. Da die Farbe des Weines aus den Schalen stammt, ist es wie beim Mischen von roter und weißer Temperafarbe auf der Malpalette: Das Ergebnis ist ein Orangeton, der vom Mischverhältnis der beiden Farben abhängt.

In Italien wird in mehreren Regionen Rosé hergestellt. An den Ufern des Gardasees nennt sich der Rosé Chiaretto und wird aus Groppello (in der Lombardei) oder Corvina (in Venetien) hergestellt. In den Abruzzen heißt der Rosé Cerasuolo und wird aus Trauben aus Montepulciano hergestellt. In Apulien sind die aus Negroamaro hergestellten Rosé aus dem Salento (Salice Salentino DOC) bekannt, aber auch die Rosé aus Bombino Nero in der DOC Castel del Monte sind hervorragend.

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