Die Weine des Oberen Piemonts wurden einmal als „Nebbiolo des Nordens“ bezeichnet. Es handelt sich um originelle, frische und moderne Weine, die in einer Region mit einer uralten Weinbaugeschichte hergestellt werden. Das Obere Piemont ist zwar ein nicht sehr bekanntes, dafür aber gewiss vielversprechendes Gebiet. Das Weinbaugebiet erstreckt sich zwischen den Alpen und dem Lago Maggiore in den Provinzen Biella, Novara, Vercelli und Verbano-Cusio-Ossola. Charakteristisch für dieses Gebiet ist vor allem der geologische Ursprung des Bodens, der durch das Abschmelzen der Gletscher des Monte Rosa und die Explosion des Supervulkans in der Valsesia vor 280 Millionen Jahren entstanden ist. Da es keine Voralpen gibt, gehen die Höhenlagen rasch in Ebene über, und die wichtigsten Weinberge sind auf uralten Terrassen zwischen 180 und 600 Metern mit kalkarmen, aber mineralreichen Böden angelegt. In einigen Fällen findet man Porphyr, wie in Gattinara und Boca, in anderen Fällen rötlichen Lehm wie in Bramaterra und wieder andere Male Sand wie in Lessona, während der Boden in Ghemme ursprünglich Schwemmland war. Das Klima ist eher kühl mit erheblichen täglichen Temperaturschwankungen und starken Niederschlägen.