Die nach der Méthode Charmat (in Italien auch Martinotti-Methode genannt) hergestellten Schaumweine sind frisch und aromatisch, eignen sich perfekt für einen Aperitif und erinnern an den typischen Charakter der Ausgangstraube, insbesondere der aromatischen. Für die Schaumweinherstellung sind zwei Gärungen erforderlich: Bei der ersten werden Trauben zu Stillwein vergoren und bei der zweiten wird der Stillwein zu Schaumwein, wodurch die Perlage entsteht. Bei den nach der Méthode Charmat hergestellten Schaumweinen erfolgt die zweite Gärung, die zur Schaumbildung führt, in einem luftdicht verschlossenen Behälter. Der (trockene) Stillwein mit geringem Alkoholgehalt wird gemeinsam mit Hefe und Zucker eingefüllt. Durch die Hefe wird der Zucker in Alkohol umgewandelt und es entsteht Kohlendioxid. Das Kohlendioxid bleibt in der Flüssigkeit in Form der Perlage enthalten. So entsteht innerhalb von wenigen Wochen Schaumwein.
Welche Eigenschaften haben Schaumweine nach der Méthode Charmat? Das einfache und schnelle Verfahren, wodurch der Geschmack des Ausgangsweins erhalten bleibt und damit auch an die ursprünglichen Rebsorten erinnert wird, und sanfte Farbschattierungen zwischen strohfarben und grünlich.
In der Nase zeigen sich frische Aromen von Blumen und Früchten und selten eine große Komplexität. Ihre Stärke ist, dass sie unmittelbar bekömmlich sind. Ihr Geschmack ist delikat und lebendig und sie können als Jungweine getrunken werden. Für eine erhöhte Komplexität werden sie manchmal einige Monate länger auf der Hefe gelagert. In diesem Fall ist von einer „langen Charmat“ die Rede. Zu den bekanntesten und beliebtesten nach der Méthode Charmat hergestellten Schaumweinen zählt zweifelsohne der Prosecco. Für den Asti Spumante wird ebenso diese Methode verwendet (ist in Wirklichkeit noch einfacher). Selbiges gilt für den Brachetto und viele Versionen des Lambrusco. In der Regel werden aromatische oder halbaromatische Trauben verwendet, um ihren angenehmen Duft zu betonen.