Kerner wird in Italien hauptsächlich im Eisacktal in Südtirol angebaut. Es ist eine deutsche Rebsorte, woraus moderne Weißweine mit Struktur und einem hohen Säuregehalt gewonnen werden.

Kerner ist eigentlich eine Kreuzung, die in Deutschland im Jahr 1929 entstanden ist. Es ist wohl eine der erfolgreichsten Kreuzungen aus Riesling. Dabei wurde eine weiße Rebsorte mit einer dunklen Rebsorte gekreuzt, nämlich Riesling mit Großvernatsch bzw. Trollinger. Diese Rebsorte wurde anschließend als Kerner bezeichnet - in Erinnerung an den Arzt und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, Justinus Kerner, der seinen Patienten ein Glas Wein als beste Medizin empfahl. Kerner wird erfolgreich angebaut, da sich die Rebsorte einfacher an die unterschiedlichen Anbaugebiete anpasst als Riesling, eine durchschnittliche Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten hat und daraus frische und duftende Weine gewonnen werden. Kerner vereint die positiven Merkmale beider Rebsorten, aus denen diese Trauben abstammen: die Säure und Mineralität der Rebsorte Riesling und die fruchtigen Noten der Rebsorte Trollinger. Die Säure des Kerner ist weniger scharf als jene des Riesling und der Geschmack ist fruchtiger, mit Aromen nach Apfel und Johannisbeere und einer stets erheblichen Struktur. Kerner wird viel in Deutschland angebaut, ist allerdings auch in der Schweiz, in Kanada und in Italien zu finden, und zwar fast ausschließlich im Eisacktal in der Provinz Bozen, wo Kerner als der typischste und wichtigste Wein gilt.