Die Weine des Aostatals zählen zu den hochklassigen Weinen, die von Weinführern ausgezeichnet sind und oftmals unter verständlich schwierigen Bedingungen aus kleinen Weinbergparzellen gewonnen werden. Alle Weine haben die Klassifikation als Valle D’Aosta DOC, gefolgt vom Namen der Unterzone oder der Rebsorte. Im oberen Tal, der Alta Valle, an den Hängen des Mont Blanc befinden sich die höchst gelegenen Weinberge Europas, die in den Gemeinden Morgex und La Salle auf bis zu 1.200 Meter wachsen. Es wird die einheimische Rebsorte Prié Blanc angebaut, die einen kurzen Reifezyklus hat und kälteresistent ist. Die Blanc de Morgex et de la Salle sind leichte und frische, fast scharfe Weißweine. Prié Blanc wird oftmals auch als Schaumwein vinifiziert. Im mittleren Tal, der Media Valle, werden auf einer Höhe zwischen 500 und 700 m sowohl Weißweine als auch Rotweine aus verschiedenen Rebsorten hergestellt. Am häufigsten wird die autochthone Sorte Petite Rouge angebaut, aus der intensive Rotweine mit blumigen und fruchtigen Bouquet wie der Torrette und der Enfer d’Arvier gewonnen werden: Dies sind trinkreife Weine mit angenehmen Tanninen. 

Zu den dunklen Rebsorten zählen auch Pinot Nero, Fumin, Gamay, Syrah, Vien de Nus, Mayolet, Cornali, Prëmetta. Zu den weißen Rebsorten zählen Moscato Bianco, Chardonnay, Petite Arvine, Pinot Grigio und Müller-Thurgau. An der Grenze zum Piemont schließlich, im unteren Tal, der Bassa Valle, wird der Nebbiolo unterhalb von 400 m angebaut. Dieser wird auch als Picoutener oder auf Italienisch Picotendro bezeichnet. Hier finden wir den Arnad-Monjovet, grundsätzlich einen Jungwein, und den Donnas, einen reiferen Wein, der im Holzfass ausgebaut wird. Unter den Süßweinen des Aostatals ist der Chambave Muscat der berühmteste, der aus getrocknetem Moscato Bianco hergestellt wird, hier Flétri genannt.